EOG-Kommentare
Osmanien (Martin Schulz), 7. Platz |
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EOG-Kommentar Tuerkei (ich war doch der Tuerke? ;-)
Ich bin schon seit ein paar Monaten nicht mehr aktiv in der Partie dabei gewesen (leider) und auch vorher hab ich mich ja nur noch mit einer Einheit ueber Wasser gehalten. Aber zumindest die ersten paar Zuege waren recht interessant, auch aus Sicht der Eckposition Tuerkei. Aber erstmal zur Ausgangslage: aufatmen, Andreas, Bernd, Georg und Jan sind nicht in direkter Nachbarschaft, und mit Juergen und Christian waren zwar auch 2 bekannte Namen Osterreich und Russland, aber da war ( :-) ) ich recht unvoreingenommen. So gerne ich ja mit bekannten Gesichtern zusammenspiele, aber letztlich laesst man sich doch immer von irgendwelchen alten Erinnerungen beeinflussen. Genug der Vorrede, jetzt versuche ich mal mein Gedaechtnis bisschen anzustrengen: Startphase: erster Zug war noch nicht weiter ungewoehnlich, aber beim zweiten bekam ich langsam das fluchen (oder wars der dritte?). Naja, ich hatte ploetzlich sowohl Russland, Oesterreich gegen mich, und Jan (wer sonst ;-) bastelte fleissig am Lepanto. Also eine Hilfeschrei in alle Richtungen, mit Russland war die Lage allerdings schon fast hoffnungslos verkeilt, da hat der bounce im Schwarzen Meer nicht ganz so geklappt, und ich hab natuerlich auch gleich noch eine Flotte in Ank aufgebaut, sowas aehnliches hat Christian sich vermutlich auch gedacht, und schwups haben sich dort 4 Flotten belagert. Sehr gelungene Aktion ... Aber dann, oh Wunder, Juergen springt ein. Er faellt sehr gut getimed bei Jan ein und laesst den Lepanto-versuch dadurch recht klaeglich untergehen, nebenbei wird auch der Zar geaergert. Ich bekomme dadurch Entlastung, und freue mich aufs weitere Spiel. Grobe Planung damals: die entscheidenden 5-6 VZs zu erreichen und dann langsam aber stetig weiterwachsen. Dummerweise scheint Juergen auch zu wissen wie man die Tuerkei spielt, bzw. er weiss wie man Oesterreich spielt. Also erneuter Richtungswechsel, der mich auf dem voellig falschen Fuss erwischt hat ... und ab dann gabs nur noch eine Strategie: Ueberleben. Was ich dann ja ganz gut einige Zeit hinbekommen habe. Haette auch locker nochmal 1-2 Jahre so weitergehen koennen, nur hab ich mir am Ende nochmal einen boesen Schnitzer geleistet, und die Chance auf Zusammenarbeit mit Zar Christian nicht genutzt, soll heissen: ein voellig bloedsinniger Zug. Naja, Schwamm drueber. Alles nach meinem Untergang habe ich nicht mehr so ausfuehrlich verfolgt, aber ich vermute mal ein Draw zwischen Andreas und Juergen geht schon in Ordnung. Zumindest im Sueden hatte Juergen die richtige Nase, und die meisten Angriffe waren sehr solide vorgetragen :-) Und wie ich den Herrn A. B. aus KS zuletzt im Urlaub in A. kenne, wird er das im Norden wohl auch so gemacht haben :-) War trotzdem eine ganz nette Partie, auch wenn eher weniger erfolgreich fuer mich :-) aber vielleicht ein schoenes Beispiel, wie man die Tuerkei nicht spielen sollte. Punkt 1: stelle sicher das Jan nicht Italien spielt, Punkt 2: im Herbst steht der Winter vor der Tuer ;-) So, und nun bin ich gespannt was die anderen so ueber das kleine
pelzige Randvolk Tuerkei abzulaestern haben, und wer mir eigentlich schon
seit anfang an immer helfen wollte (uneingeschraenkte Solidaritaet
Deutschland-Tuerkei!). |
Großbritannien (Bernd Wittmann), 6. Platz |
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EOG England: Anfangs schien alles nach Plan zu laufen. Von all meinen Nachbarn kam die positive Antwort einer Zusammenarbeit, die ich ja vor allem mit Deutschland (Georg), Italien (Jan) und Rußland (Christian) anstrebte. Ziel war ein 3er Bündniss gegen England [sic! soll heißen: Frankreich. Wir haben sehr gelacht, Bernd!] und zugleich die gewagte zweite Alternative ein Bündniss mit Rußland gegen Deutschland zu ereichen. Ich hatte eigentlich ein gutes Gefühl vor dem ersten ZAT, doch der Dämpfer kam schon sofort nach der ersten Auswertung. Italien und Deutschland bouncten sich in Tyr statt wie vereinbart Richtung Frankreich zu ziehen und Frankreich zog nach Pied. Da hatten wir den Salat und ich stand ziemlich verlassen da mit meiner groß angelegten Bündnissaktion. Zum Glück waren meine Züge eher neutral gehalten so das ich ja auch noch die Alternative mit einem Frankreich-Bündniss hatte. Also machte ich mich daran mit Frankreich irgendwie klar zu kommen und ein Bündniss gegen D zu erreichen. Da machten sich dann auch schon meine Vorverhandlungen mit Rußland positiv bemerkbar. Der ZAr bewilligte Unterstützung im Kampf gegen Deutschland. Große zermürbende Schwierigkeiten machte die Verhandlung mit Frankreich bezüglich des Kanals, den Frankreich dann besetzt hielt. Ich hatte dadurch kaum Luft zum atmen und war in meiner Bewegung wehr eingeschränkt. Allerdings ging es bald auch recht zügig gegen Deutschland weiter, was mir irgendwie Hoffnung auf eine gute Partie gab. Deutschland war schon fast vernichtet, als England den stab machte. Bei mir brach im Westen alles zusammen, da ich mich voll auf den Osten konzentrierte. Nun wurde es höchste Zeit die Allianz mit Österreich-Ungarn zu suchen, die dann auch zustande kam. Leider konnten Italien und das Osmanische Reich, die zu der Zeit nur noch aus Einzelkämpfer bestanden, nicht sehr viel dazu beitragen. Aber immerhin fand sich noch Rußland und Deutschland dazu. Wir machten uns daran optimale Zugkombinationen zu entwerfen, die es vor allem Deutschland und mir erlaubten zwischendrin mal wichtige VZs zum Aufbau der einen oder anderen Einheit zu tauschen. Zu der Zeit kam dann wieder Hoffnung auf, Frankreich erfolgreich zu bekämpfen. Allerdings wußte wir noch nicht, das zwischen Deutschland und Frankreich ein Geheimbund existierte, was auch im nachhinein die weniger erfolgreichen Züge im Westen, vor allem im Bereich um Nth, erklärte. Wir (Ö, D, E, R) waren dann nur noch dabei meine Einheitenstärke zu halten und Deutschland zu stärken. Als es gar nicht mehr anders ging, mußte ich dann auch noch gegen Rußland ziehen, damit die Verluste auf der Insel kompensiert werden konnten. Irgendwie wurde ich aber das Gefühl nie los, das Deutschland mit falschen Karten spielte, weil Frankreich ja immer den richtigen Riecher hatte wie ich mit meinen Einheiten zog, ich konnte tun was ich wollte, es ging nicht vorwärts. Als dann eines schönen Herbsttages Deutschland Farbe bekannte, ging es sehr schnell und England mußte noch vor Italien und Rußland die Koffer packen, was mich dann schon sehr ärgerte, da ich mir die ganze Zeit über berechtigte Hoffnung auf einen 3. Platz gemacht hatte. Mit dieser Partie kann ich wahrlich nicht zufrieden sein, denn bis auf wenige Phasen kurz nach Beginn der Partie lief es für England nie gut. Andreas (Frankreich) hat mal wieder seine Klasse bewiesen, mit der ich einfach nicht mithalten kann. Ich ärgere mich noch immer, das ich, als die Möglichkeit da war, nicht nach Bre gezogen bin, denn dann wäre es für England wohl wesentlich besser ausgegangen. Auch für Jan (Italien) wäre es dann wohl ein erfolgreichere Partie gewesen, wenn er sich meinen Anfangsplänen angeschlossen hätte. Glückwunsch den Gewinnern und falls es noch einmal eine Partie mit
derartiger Besetzung geben sollte, bin ich gerne mit dabei, denn es kann
ja nur besser werden. |
Russland (Christian Ohage), 5. Platz |
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Tja, was bleibt noch viel zu sagen? Das Spiel war tatsächlich geprägt von vorherrschenden Meinung: "Nur nicht als erster die Segel streichen", demnach dauerte es ja auch sehr lange bis es den ersten erwischt hat. Aber von Anfang an. Die Partie fing eigentlich ganz zu erfolgsversprechend an für den russischen Bären. Die Planungen zu Beginn waren ein rasches Ende von Martin damit er gar nicht erst aus seiner Muselmanen-Ecke herauskommt und anschliessend schön Österreich zwischen Italien und mir aufteilen. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Die ersten Züge liefen ja noch wie geplant aber dann lief der Donaukaiser Amok und stabte nicht nur mich sondern auch noch Italien und das mit so einem Erfolg das ich mir ziemlich sicher war das es ganz schnell zu Ende geht. Zudem hatte ich mich im Norden mehr engagiert als gut für mich sein konnte. Ich weiß bis heute nicht was mich da geritten hat, aber aus Schaden wird man klug. Auf jeden Fall nutzte Bernd die Gunst der Stunde und marschierte in StP ein, das war der nächste Dolchstoß der mir da verpasst wurde. Viel Feind viel Ehr, letztlich hatte ich nur noch Frieden mit Frankreich und Italien. Wie schön war doch der Moment als Österreich mich und Italien wieder ins Boot holte. Nun sollte er alles zurückkriegen was er uns angetan hatte, aber wieder war er einen Zug schneller und haute uns in die Pfanne, es ist ein echtes Kreuz mit dem Winter. (Mittlerweile achte ich bei Spielanmeldungen darauf das sich keine Jahreszeit gleichzeitig angemeldet hat). Allerdings wäre ohne Jürgen nie der schöne Spruch kreiert worden: "Lieber einen Baier im Herbst als den Winter vor der Tür". Und wer schon mal mit Jan gespielt hat der weiß einzuschätzen wie bedrohlich ein Winter vor der Tür sein muss *gg* Eine ganze zeit war ich mir sehr sicher das Jürgen hier schnell ein
Solo klar machen könnte. Im Süd-Osten gab es ja eigentlich nur ihn.
Martin war am Boden, Jan und ich eigentlich schon unter dem selbigen.
Vielleicht hätten Martin und ich beide Jan überlebt wenn er sich nach
der DipCon noch an die dort besprochenen Züge erinnert hätte, aber so
war es um ihn geschehen. Netterweise durfte auch Herr Wittmann sich noch
vor mir verabschieden aber der hatte es auch nicht besser verdient. Als
ich dann dachte nun bin ich mal diplomatisch und schlage einen 5er-Draw
hatten andere schon beschlossen das es nun auch Zeit ist für den Zaren
abzudanken. Nach einer langen Verteidigungsschlacht in den Straßen von
St. Petersburg bei der ich abwechselnd von Frankreich und Österreich
unterstützt wurde kam man wohl überein, das man so nicht weiterkommt.
Das selbe galt in etwa auch für Jan. Das Georg auch noch dran glauben
musste war doch ziemlich schäbig, Herr Braun! Ich bin mir ziemlich sicher
das Andreas ohne Georg Jürgen nicht hätte aufhalten können, und
ausserdem wäre ein 3er-Draw dieser Partie gerechter geworden. Aber gut es
ist halt nicht jeder so nett und loyal wie meiner einer :-) Auf jeden Fall
war es bis auf die Belagerung von St. Petersburg ein sehr schönes Spiel
und ich freue mich darauf auf den ein oder anderen mal wieder zu treffen,
ausgenommen natürlich Herrn Winter. |
Italien (Jan Baier), ex aequo 3. Platz |
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Ein kurzer EOG (Zeitmangel)
Erstmal Glückwunsch an die beiden Gewinner. Tja, alles in allem kann ich mit meinem dritten Platz ja ganz zufrieden sein. Ich hätte beinahe das Ende der Partie erlebt, aber das wäre dann zuviel des Guten gewesen. ;-) Es war eine sehr interessante Partie, die gerade in den ersten beiden Jahren extrem viel Schreibarbeit benötigte. Der Start lief etwas merkwürdig ab. Klar, als Italiener sucht man erstmal die Nähe von Österreich. Ich verabredete also mit R und Ö den Angriff (Lepanto) auf Martin. Ich habe als Italien meistens keine Lust, die A Ven so nutzlos rumstehen zu lassen, daher überlegte ich, ob ich nach Pie oder Tyr ziehe. Mit Andreas und Bernd keimte der Plan eines Angriffs auf Georg. Also Ven-Tyr Nach der Auswertung bin ich dann erstmal blass geworden: bounce mit der A Mun und eine französische Armee in Pie. Das hatte sich Andreas aber auch anders vorgestellt ;-) Es kostete mich viel Arbeit, Andreas wieder nach Mar zu schicken. Aber das klappte und meine A Ven gelangte nach Tyr. Russland hatten wir mittlerweile auch soweit, dass er mit Bernd und mir Deutschland angreifen wollte. Da stand dann also eine russische Armee in Sil. Ach ja: im Süden lief der Lepanto weiter. Und dann das Schicksalsjahr (für mich) 1902: Es lief so gut. R unterstützte mich nach München. Der Lepanto lief einwandfrei und Frankreich musste sich erstmal um die Iberische kümmern (durch den unfreiwilligen Abstecher nach Pie war Spanien immer noch neutral). Aber dann H02: Etwas Angst schwang ja mit, aber wenn Österreich mich da nicht gestabbt hätte, wäre ich nach dem Herbst bei 6 VZ gelandet (Mun und Smy). Die beiden Aufbauten hätten wunderbar nach Westen segeln können. Aber es kam ja anders. Stab von Jürgen. Patsch! 3 VZ! und die Abbauten vergessen. :-( Ab da war es für mich nur noch ein Abwehrkampf gegen Jürgen. Andreas half mir dabei, so dass es Österreich schwer hatte und irgendwann Zugeständnisse machte. Ich bekam kurzfristig sogar mein Heimatland zurück, um dann mit Ö gegen den immer stärker werdenden F zu kämpfen. Hin und Her ging es dann mit meinen Supports (für F und für Ö). Aber wirklich *aktiv* war ich nicht mehr bzw. konnte keine aktive Rolle übernehmen. Ohne den Stab hätte ich was für meine Italien-Statistik getan. Na gut. Der *Fungamer* wird dritter und ärgert damit den lieben Georg ein wenig. ;-) Danke an Sebastian für die professionelle Leistung. Ich bin auf die
Präsentation gespannt. |
Deutschland (Georg Kotschy), ex aequo 3. Platz |
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EOG: Eine durchaus spannende Partie, obwohl sich meine ursprüngliche Meinung, daß mein Deutschland über Europa herrschen sollte, dann doch nicht bewahrheitet hat ;-) 1901: Wohl das wichtigste Jahr der Partie. Einerseits begannen die letzlich entscheidenden diplomatischen Beziehungen zu Österreich und Frankreich. Andererseits erfolgten im Herbst jener entscheidende taktische Fehler der alle Chancen auf mehr als den 3ten Platz zunichte machte... 1902: Zuerst im Frühling die Katastrophe, eine italienische Armee schaffte es München kurz zu besetzen. Dann im Herbst die ersten beiden großen Deutschen Diplomatischen Erfolge, Österreich überfiel Italien, und Frankreich konnte dazu überredet werden bei der Befreiung von München zu helfen... 1903: Mittlerweile nahm jedoch auch der große Deutsche Diplomatische Mißerfolg Form an, England konnte von Anfang an nicht davon überzeugt werden, freundschaftliche Beziehungen zu führen. Stattdessen gelang es ihnen nun sogar Frankreih auf ihre Seite zu ziehen... 1904: Der Große Vaterländische Verteidigungskrieg nimmt seinen lauf, während die englisch-französische Phalanx weiter vorrückt, werden die diplomatischen Beziehungen zu Österreich gefestigt... 1905: Ein Abkommen mit Rußland ermöglicht es eine deutsche Flotte nach Petersburg zu entsenden. Im Austausch wird München an Österreich abgetreten, wovon sich die deutsche Führung ein verstärktes Engagement Österreichs gegen Frankreich erhofft... 1906: Das schwärzeste Jahr im Großen Vaterländischen Verteidigungskrieg, die Polarflotte wird vernichtet und nur die Enklave Freies Berlin überlebt... 1907: Durch den Influx von österreichischen Truppen in Südwestdeutschland, konnte Frankreich aber mittlerweile wieder befreundet und vom Angriff auf England überzeugt werden. Nun setzte der größte Deutsche Diplomatische Erfolg ein, durch ein lange gesponnenes und gleichermaßen undurchsichtiges Geflecht an diplomatischen Beziehungen zu Österreich, Frankreich und England konnte unter Mitwirkung aller 3 Nachbarn Kiel befreit und ein neues Armeekorps in Berlin ausgehoben werden... 1908: Eine Einigung mit Österreich und England ermöglichte aber noch mehr, und so wurde ein 3er Bündnis geschlossen um Rußland möglichst schnell aufzuteilen und gegen Frankreich Stellung zu beziehen. Für Deutschland bedeutete daß die Rückgabe von München und den Wiederaufbau der deutschen Marine... 1909: Das kritische Jahr der Partie, auf der einen Seite das frische Bündnis mit England und Österreich, auf der anderen Seite intensive Geheimdiplomatie mit Frankreich. Schlußendlich entschloß man sich einen letzten Versuch zu unternehmen, Deutschland doch noch zu einer Weltmacht zu erheben. Im Herbst wurde in Kooperation mit Frankreich fast der gesamte Norden auf einen Streich befriedet, eine weiter Armee konnte in Berlin ausgehoben werden... 1910: Die Kooperation mit Frankreich brachte noch weiteres Wachstum für Deutschland, gleichzeitig aber auch beunruhigende Raumgewinne gegen Österreich, wodurch sich die deutschen Armeen weiter von ihrer Heimat entfernten als ihnen lieb war. Sofort wurden die wackeren Deutschen Diplomaten losgeschickt, um dafür zu sorgen, daß die Züge der deutschen Armeen so weit wie möglich von österreichischen Einheiten geblockt wurden... 1911: Diese Taktik funktionierte auch ganz gut, doch inzwischen bereitete den deutschen Interessen ein anderes Problem Kopfzerbrechen. Italien war aus Tunis nicht wegzubringen, wodurch man in Deutschland ein 3er draw mit Frankreich und Österreich gefährdet sah... 1912: Die Diplomatie mit Österreich versickert und wird eigentlich nur noch von den Österreichern mißbraucht um Frankreich einen bevorstehenden Verrat Deutschlands vorzugaukeln. Gleichzeitig ziehen sich die österreichischen Truppen immer weiter zurück, und entfernen sich die deutschen Armeen immer weiter von ihrer ungeschützten Heimat. Quasi als logische Folge daraus, marschieren französische Truppen im Herbst in Deutschland ein... 1913: Als allerletzter Deutscher Diplomatischer Erfolg kann noch ein ex-aequo 3ter Platz mit Italien erreicht werden, nach all den Ereignissen dieser Partie fast schon eine Art Erfolg... |
Frankreich (Andreas Braun), Sieger durch 17:17 Draw |
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Nach Partie 100 wollte ich eigentlich nie wieder ne
Standardvariante anpacken, aber da Georg mich moralisch unter Druck setze
sagte ich zu, ohne genau zu wissen wie denn die endgültige
Spielerzusammensetzung aussah. Und da bekam ich gleich den ersten
Schrecken: bis auf Jürgen Winter alles persönliche Bekannte aus
zahlreichen Online- und ftf-Partien, ich glaube mit keinem habe ich jemals
vorher eine Partie wirklich mit beiderseitiger Zufriedenheit
abgeschlossen...
Und mit der Verteilung der Länder kam alles gleich noch schlimmer, Georg hatte mein geliebtes Deutschland, ich das von mir nicht gerade favorisierte Frankreich, eingequetscht zwischen Bernd als Engländer und Jan als Italiener. Der einzige, dem ich getraut hätte war Martin, und der war mit der Türkei am anderen Ende der Welt, Schitt die I. Mit dem Frust machte das Verhandeln kaum Spaß, Ergebnis war dann auch, daß ich der Meinung war mich gleich in alle 3 Richtungen absichern zu müssen, obwohl ich (eigentlich) sicher war Georg davon überzeugt zu haben, daß eine Allianz D-F eine Bank sein kann, seine Erfahrungen mit D waren mau, meine als F etwas besser, umgekehrt (ich D und irgendwer F) konnte ich die Vorzüge im Schlaf aufsagen. Parallel lief 304, darauf verwies ich Georg, und er schien verstanden zu haben. Pustekuchen, nachdem im Frühjahr mit nem bounce im Kanal Richtung Bernd noch alles einigermaßen in den richtigen Bahnen lief, hatte ich Jan dummerweise nicht vertraut und stand in Pied und in Bur, na ja, immerhin Bur, denn nur von da hatte ich mit Belgien Zugriff auf ein freies VZ. In dem Glauben, daß der bounce in Tyr ein fake Marke Kotschy-Baier war, ging meine Laune weiter in den Keller, im Nachhinein war Mar-Pied Schrott, aber wer weiß das schon vorher. Gut, ich bekam Belgien, und Georg Bur! Damit gerechnet hatte ich, und es gab einen konditionierten Aufbau in Par, und Georg war der Depp, wahrscheinlich auch, weil Bernd ihn ein wenig im Stich gelassen hatte. Der gute Bernd, ihm habe ich in dieser Anfangsphase viel zu verdanken, auch wenn es unheimlich schwer für uns beide war zusammen zu finden, sein Mißtrauen ist (meiner Meinung nach) zur falschen Zeit einfach zu groß... egal, er ließ die Finger von mir, und ich konnte mich endlich etwas entspannen und um Por und Spa kümmern, auch wenn jedes Zugeständnis von ihm an mich und umgekehrt eine historische Geburt war, aber es paßte zeitweilig. Bernd konnte eine Garnison installieren und hatte immer die Möglichkeit konditioniert zu bauen, also ging es, wenn auch mit gezogener Handbremse Georg hatte sich derweil in sein deutsches Schneckenhaus zurück gezogen und schmollte, mag sein daß er Jans Stärke nicht sehen wollte (die Rivalität der beiden ist wirklich einzigartig), mag auch sein, daß er noch sauer auf Bernd war, aber irgendwie entstand eine kurze Phase, in der es zum ersten ernstzunehmenden Kontakt zwischen D/Ö und zeitweilig auch R und mir kam. Ziel war ein Stab gegen Jan, Jürgen wußte wohl, wenn nicht jetzt, dann nie, die Gefahr der russisch-italienischen Zange war allgegenwärtig. Und hier kam dann bei mir zum ersten Mal das Gefühl auf, daß ich etwas in dieser Partie beeinflußte, wobei ich mich heute frage welchen Nutzen ich mir davon versprochen hatte. Mein Support für eine deutsche Armee nach Mun und die ausgelassene Warnung an Jan (was hatte ich eigentlich zu verlieren?) gaben dem Spiel aus meiner Sicht die erste Wende und machten ÖU dermaßen stark, ich bin ehrlich, ich hätte zum gegebenen Zeitpunkt selbst nicht geglaubt, daß sich irgendwie kein Bündnis mehr gegen ihn finden sollte, welches wirklich eine Chance gehabt hätte. Wahrscheinlich bin ich pauschal davon ausgegangen, daß ÖU im Gegensatz zu Italien einfach nie eine Gefahr darstellen würde, keine Ahnung mehr. Obwohl, ganz ehrlich, Jürgens Bündnispolitik war in der Folgezeit der ausschlaggebende Punkt. Er verstand es wirklich klug Rußland und den zuvor gestabten Italiener um sich zu scharen, um so den eigenen Rücken gegen den niemals so recht ins Spiel kommenden Türken frei zu halten, Kompliment. Ein wichtiger Faktor in seiner Bündnispolitik war im Nachhinein ganz klar die Ausnutzung der Rivalität zwischen Jan/Georg im besonderen und (angeblich Jan/ Georg/ Christian/ Martin/ Bernd) im allgemeinen, eine für mich neue Variante der Diplomatie. Laut Jürgen wollte ums Verrecken keiner als erster, und wenn, dann bitte nach den anderen, ausscheiden. Ich kannte das bis dato etwas anders, der gestabte ärgert noch mal kurz den Aggressor, bevorzugt dessen Feind bei der Verteilung der eigenen VZ und dann nichts wie raus aus der Partie, oder vielleicht noch ein von vornherein festgelegtes kurzes Weiterleben an der vordersten Front. Na ja, man lernt halt immer dazu. Währenddessen wurde Georg langsam von Bernd und mir verspeist und es fing an wirklich Spaß zu machen, da drehte Jan schon wieder auf die kuk-Seite um, vielleicht hätte ich meine schmutzigen Finger von Tun lassen sollen, gebracht hat es im Endeffekt nothing. Jans Flotten waren im Mittelmeer und an meiner Iberischen Halbinsel mehr als übel, ich kam nicht voran. Und Georg, mittlerweile ernsthaft sauer weil Bernd und ich nicht locker ließen, supportete Jürgen bis nach Mun/ Ruhr. Zu diesem Zeitpunkt erregten mich Bernds Flottenbewegungen etwas, da er, anstatt gen Ostsee zu schippern, meiner Meinung nach nutzlos in der Gegend um Hel/Skag herumgeisterte. Meiner Meinung nach wie gesagt, Bernd hatte da sicherlich anderes im Kopf, und wenn es nur Mißtrauen war. So wurden dann nach und nach alle nördlichen Land-VZ von der Ostalli-anz besetzt, ich sah alle Chancen schwinden. Gleichzeitig kamen Jürgen und Jan gut in meine Richtung voran, zweimal mußte ich eine 50:50 Situation überstehen, dann hatte ich die Schnauze voll, letztendlich war es nur eine Frage der Zeit, und dann hätte ich mich aufgelöst. Maximal wäre ein Draw herausgekommen, vielleicht mit 7, vielleicht aber auch nur mit 5 Spielern, in jedem Fall aber ein katastrophales Ergebnis für eine Showcase-Partie. Das wollte ich beides nicht, also wurde der Kontakt zu Jürgen wieder intensiviert, wir waren uns da schnell einig, und es klappte auch alles hervorragend. Ich frage mich zwar heute noch warum Jürgen die Chance in Mar zu bleiben ausgelassen hat, IMHO wäre das das sichere Solo gewesen, egal, mir tat es gut, und Bernd wurde zu einem für ihn sehr ungünstigen Zeitpunkt sehr hart getroffen, er stand fein nach Nordosten ausgerichtet, weit weg von der Britischen Insel. Parallel hierzu oder kurze Zeit später versuchte Jürgen R und I gleichzeitig zu staben, das ging in die Hose, irgendwie hatten beide den Braten gerochen, was weiß ich, ich hatte jedenfalls wieder den Schnabel gehalten, heute frage ich mich, warum ich zweimal so unglaublich loyal verhandelt habe... Die Eroberung der Insel verlief aber schleppend, wie am Anfang machte ich den Fehler und mißtraute Jan, so daß ich statt mit einer dringend notwendigen Armee, die auf dem französischen Festland als Garnison blieb, mit einer Flotte landete, ein kapitaler Fehler, der die Besetzung von Edi um zig Runden hinaus zögerte. Schitt die II. Jan stand nun auf meiner Seite, und nach 2 Zügen sah ich, daß die Zusammenarbeit zwischen Jürgen und mir nur ÖU half. Mailtechnisch konnte und wollte ich Jan nicht ständig mit diversen Ausreden hinhalten, also kam es nach nur kurzer Zusammenarbeit wieder zum Zerwürfnis zwischen Jürgen und mir. Er machte das zweite Mal im Mittelmeer den Fehler und zeigte mir nur zu deutlich, das er nicht gewillt war zu teilen. Da ich kein Freund des ungleichen Wachstums zweier Bündnispartner bin und mich als Juniorpartner nur ungern zur Verfügung stelle, mußte die Sache schiefgehen. Irgendwie kann ich mich noch daran erinnern, daß ich mich einen Zug lang mal resigniert mit dem 2. Platz zufrieden gegeben hatte und auf Jürgens Züge bezüglich des Stiefels einging, aber er sackte ein was da war, warum auch nicht, er hatte es zu diesem Zeitpunkt nicht nötig sich um andere zu scheren. Bernd paktierte dann mit Christian und ärgerte so ein wenig Jürgen (war doch so, oder werfe ich was durcheinander?), der immer noch das Problem des Türken im Rücken hatte. Martin hatte zwar nur eine Armee, die konnte Jürgen aber aufgrund der Einheitenkonstellation südlich des Schwarzen Meeres nicht rauswerfen, er mußte zusätzlich vom Norden her kommen, und da stand noch der Russe und hielt, sauer, da er das zweite Mal von Jürgen gestabt worden war. Jürgen ließ derweil wieder die diplomatische Maschine rattern, und ratzfatz entstand eine Allianz zwischen ihm und D/E, wobei D/E sicherlich nicht unbedingt von beiden so gewollt wurde, aber Georg, mittlerweile wieder von 1 VZ und kurz vorm Rausschmiß auf 3 Einheiten angewachsen, war motiviert bis unter die Haarspitzen. Ein Wiener Schmankerl dieser Tage war der kuk-Support für Bernd nach Warschau. Zu diesem Zeitpunkt hemmte mich der Flottenneubau in Edi mehr als die Pubertätspickel eines meiner ehemaligen Klassenkameraden beim Anmachen einer 5 Jahre älteren Dame beim ersten Diskobesuch. Heute frage ich mich wie es denn möglich war, im Norden gegen D/E zu bestehen, auch wenn die englischen Einheiten gerade erst wieder auf dem Rückweg waren und noch nicht alle zur Verfügung standen, und gleichzeitig auch noch das Mittelmeer abzudichten. Klar, Jan war noch mit dabei, nur leider mußte er immer weiter Federn lassen, konnte sich nicht in Tun wieder erholen, da ich es mir nicht erlauben konnte Einheiten abzugeben. Ich denke zu diesem Zeitpunkt war Jürgen dem Solo zum zweiten Mal sehr nahe, aber die Schwäche im Mittelmeer konnte er nur langsam ausgleichen, ohne Jans Einheiten ging es nicht wie noch ein paar Jahre vorher rasant nach Westen, vielmehr mußte er mühsam jedes VZ auf dem Stiefel aufrollen. Und der Osten war noch nicht sein, zwar konnten weder Christian noch Martin ernsthaft etwas ausrichten, aber österreichische Einheiten wurden gebunden, das war die Hauptsache. Auch wenn die Zeit für Jürgen spielte, mit Support kam er langsam aber sicher an Sev und damit an die letzte Festung heran. Zu diesem Zeitpunkt war es wirklich düster um alles anti-E/D/Ö bestellt, unzusammenhängend waren da T, R, I und F auf der Karte verstreut, kaum fähig auch nur einen Deut etwas zu bewegen, ein wenig unmotiviert und perspektivenlos dazu. Ich glaube dies war dann auch der Zeitpunkt als Georg und ich begannen in die Tasten zu hauen und alte Geschichten aufzuwärmen. Schwupps, da waren ja die Partien 65 und C8, es ging doch mal, warum nicht auch jetzt. Also wurde im Frühjahr ein Stab gegen England vorbereitet, Georg schien wirklich eingeweiht in alle Züge der Ostallianz, z. T. bereitete er die wohl auch mit vor. Somit wurde Bernd innerhalb eines Jahres auf Kleinformat gestutzt, und Georg und ich übernahmen alles ehemalig britische rund um die Nord- und Ostsee. Parallel dazu stand Christian noch mit 2 oder drei Einheiten in Jürgens Rücken, und es gab noch Martins Partisanentruppe im Süden. Ich denke nun kam die letzte wirklich Chance ÖU im Osten aufzuhalten, aber Martin verspielte sie mit einem, mir heute immer noch sehr unverständlichen Zug, der gegen alles mit Rußland abgesprochene verstieß, und damit war er dem Untergang geweiht. Als erster, und nach diesem Zug auch verdient. Auch Bernd hatte nach dem Stab von Jürgen keine Lust konditioniert abzubauen. Ich kann mich heute noch an den Wortlaut aus Jürgens, von Georg an mich weitergeleitete Mail, erinnern: "...und wenn Du [Bernd] abbaust, [es bestand zu diesem Zeitpunkt die Gefahr, daß ich u. U. in Summe ein englisches VZ hätte gewinnen können] dann zuerst im Osten..." klar, logisch, wo sonst. Mehr als einen kleinen Tipp konnte ich Bernd nicht geben, aber er hat wohl zu der Zeit meine Mails gar nicht mehr gelesen. Martin schied aus, Christian stand nur noch in StP und Bernd wurde die Runde danach aufgelöst, somit hatte Jürgen den Rücken frei und war nicht mehr auf ein normales Maß zurechtzustutzen. Jan drehte sich natürlich wieder gegen mich, es bestand wohl für ihn die Gefahr, daß er vor Georg ausschied, denn der war ja nun ganz offensichtlich mein Freund. Natürlich hätte ich Jan mit einem bestimmten Zug ausscheiden lassen können, aber die Erinnerung an die ersten Jahre mit den grünen Flotten vor Spanien waren noch in lebhafter Erinnerung, und warum hätte Jürgen ihm nicht ein letztes Heimat-VZ lassen, und ihn nach West schicken sollen. Ich hätte beiden beides zugetraut, und war mir selbst der nächste. Außerdem traute ich Georg immer noch nicht so recht über den Weg, und eine Alternative wäre ein freies Bur gewesen, eine Option, auf die ich schon Runden vorher keine Lust hatte. Das rächte sich zwar in den darauf folgenden Jahren durch unkontrollierte Flottenmanöver Jans, aber das betraf auch Jürgen, Jan paddelte wohl wirklich ums nackte Überleben, wahrscheinlich auf der Suche nach einem maritimen Gleichgewicht zwischen Jürgen und mir, welches sein Dasein sichern sollte. Aber gekonnt, es klappte ja bis kurz vor Ende. Tja, Norden dicht, Mittelmeer dicht, Christian in Stp, da gab es nicht mehr viele Varianten. Georg wollte nicht an mich, ich nicht an Georg, Jürgen konnte nicht mehr, ein 5er-Draw drohte. Also ließen Jürgen und ich noch mal die Tasten glühen, und Jürgen arbeitete meine Stab-Möglichkeiten gegen Georg in graphischer Form für die nächsten 3 Züge aus. Das hatte alles Hand und Fuß ... und nur 2 Nachteile: Erstens sollte Georg, zu dem Zeitpunkt 5 Einheiten, vor Jan ausscheiden, und zweitens war die Sache alles andere als sicher und auf sein Wohlwollen ausgelegt, schließlich mußte ich 5 VZ erobern, benötigte dazu mehr als einmal seine Hilfe und sah mich der Gefahr des Zorns Georgs ausgesetzt. Noch mal zum Nachdenken: Jürgen hatte zu diesem Zeitpunkt bereits die kritische Masse von 16 Einheiten (oder waren es schon 17?) erreicht, ich hatte 11 Einheiten, und wußte nicht wie Jan in und um Tun reagierte. Auf diese Einwände hin einigten wir uns darauf, daß Georg und Jan gleichzeitig ausscheiden, und daß er (Jürgen) sich erst einmal zurück ziehen sollte. Des weiteren mußte Georgs Einheit in Swe, bis dato immer am Versuch mit Christians Hilfe nach Lvn einzulaufen gescheitert, nun endlich erfolgreich den Marsch nach Osten antreten. Ach so, 17:17 war das gemeinsame Ziel. Eigentlich hatte ich vor auf Zeit zu spielen und zu sehen, ob nicht in Tun doch noch was möglich wäre, oder vielleicht im Norden. Aber Jürgen vereitelte alle Pläne und sein Rückzug erfolgte schneller und intensiver als gedacht. Zwar hielt er die Stalemate, verschaffte aber Georg die Möglichkeit War zu nehmen. Somit stand ich unter Druck, denn ein Aufbau in Deutschland wäre der sichere Tot aller meiner Stab-Gedanken und letztendlich des 2er-Draws gewesen. Und während ich noch am sortieren und abwägen sämtlicher ethischer und moralischer Bedenken war, flatterte mir ein Mail von Georg ins Haus, weitergeleitet von Jürgen. Nun, es klang plausibel, Georg hatte wohl Morgenluft geschnuppert, möglich war alles. Das war die Initialzündung die ich benötigte, und los ging es. Jürgen tat mir auch den Gefallen und hielt sich weitgehend an die Absprache. Somit ging dann alles einen gewohnten Gang, der letzte Zug wurde am grünen Tisch entschieden, damit a) Jan und Georg gemeinsame 3te wurden, man sieht also, ein Fungamer unterscheidet sich nicht von einem Powergamer, und b) das Spiel nun wirklich zu Ende war, es wäre nervig für alle Beteiligten gewesen noch 2 oder 4 Züge zu warten, allein um Berlin zu erobern. Was bleibt unter dem Strich? Nun, ganz klar hat es riesigen Spaß gemacht, auch wenn manchmal die Zeit etwas zu knapp war, um sich so richtig ausgiebig mit der Partie zu beschäftigen. Ich bin auch wieder in meiner Meinung bestätigt worden, daß es mitunter sehr schwer ist mit vielen bekannten Spielern eine Partie zu spielen. Leute, mit denen man (endlich) gern mal eine Partie lange Zeit Seite an Seite spielen möchte müssen gestabt werden, soll das Spiel nicht frühzeitig als Multi-Draw enden. Mir persönlich sind Spiele lieber, in denen keiner keinen kennt, ein Grund warum ich schon vor Jahren weitgehend auf anonyme Partien umgeschwenkt bin. Dann fallen nämlich auch Emotionen weitgehend raus und ich bin mir sicher, mit emotionsloseren Spielern wie z. B. Andreas Savelsbergh oder Matthias Ubben wäre die Partie etwas anders gelaufen, zumindest hätte ÖU das Spiel nicht über weite Strecken dominiert. Angenehm war natürlich ohne Frage, daß es zu keinem NMR kam, und die einzelnen Spieler bis zum Schluß sinnvolle Züge abgegeben haben. Zum Ergebnis, mit dem ich nach dem Auftakt im F/H 1901/2 natürlich
zufrieden bin, möchte ich folgendes anmerken: Jürgen hätte aufgrund des
zeitlichen Aufwandes, den er in die Partie gesteckt hat, sicherlich das
Solo verdient. Aber bei Diplomacy reicht verdienen nicht aus, er hatte
seine Chancen, und nutze diese nicht. Vor Jahren hat mal einer sinngemäß
zum Thema Gerechtigkeit, verdienen, ect. im Forum angemerkt:
"...Gerechtigkeit gibt es nicht, wenn ein anderer gewinnt und man
selbst verliert (oder nicht das erreicht was man gern möchte), dann war
der andere einfach besser, egal welchen Grund das hat...". |
Österreich (Jürgen Winter), Sieger durch 17:17 Draw |
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ein zweierdraw... ...mit österreich-ungarn zu erreichen hätte mir zu beginn dieser partie sicherlich gereicht. aber ansprüche ändern sich im laufe einer partie, sie wachsen und sie sinken. ich habe hier einiges an wechselhaften gefühlen erlebt. doch wollen wir am beginn der partie anfangen. österreich... ich habe das land bekommen, was ich in meiner prioritätenliste auf eins gestellt hatte. ich spiele österreich gerne und kann den schlechten ruf, den es hat nicht ganz nachvollziehen. klar, der ösi ist derjenige der am häufigsten auf platz 7 landet. aber ich denke, wenn man den ösi einigermaßen geschickt spielt und gerade in den ersten jahren sich diplomatisch die finger wund schreibt hat man mit österreich gute chancen weit zu kommen. dann mußte ich mir meine nachbarn anschauen: italien gespielt von jan baier. das erinnerte mich an meine erste ösi-partie, wo ich auch den fortan als herbst-jan bekannten spieler als italienischen nachbar hatte. damals überfiel er mich früh, ich mußte vorsichtig sein. martin als osmane, das gefällt mir gut. ich hatte martin gut in erinnerung aus chaos 1, wo wir bis zum ende ganz gut zusammenspielten. christian als russe. christian war mir aus einer kurz vorher mit einem sechserdraw beendeten und wirklich ärgerlich verlaufenen partie bekannt. wer spielt deutschland? georg, das gefiel mir gut. wir hatten guten mailkontakt und spinnten eine idee von einem "sieg der mittelmächte". bernd mit england und andreas mit frankreich waren mir am anfang egal. beide kannte ich noch nicht von vorherigen spielen und die kontakthäufigkeit ist am anfang ohnehin nicht intensiv mit F und E. die anfangsphase war höchstinteressant. ich war mit allen drei nachbarn in gutem mailkontakt. das ermöglichte mir den frühen stab an jan und christian im herbst 02. da die situation so günstig war konnte ich im gleich darauffolgenden herbst 03 auch martin angreifen. eine für mich als ösi noch nicht dagewesene situation so früh im spiel mit allen drei nachbarn im clinch zu liegen und dennoch mit bereits 7 VZ im herbst 02 und 9 VZ im herbst 03 dazustehen. zudem hatte ich mit georg von beginn an guten kontakt, dem ich gegen jans eroberung von münchen habe helfen können. nach dem herbst 03 stand ich vielleicht zu früh zu stark da. F einigte sich mit E und zog gegen D und den rest. dieses bündnis war zu stark, als daß ich alleine weitermachen konnte. ich schaffte es tatsächlich jan und christian, die ich beide angegriffen hatte erneut an meine seite zu bekommen. der preis dafür war hoch, mußte aber gezahlt werden. ich habe dem faktisch schon besiegten I seine VZ in rom und venedig wiedergegeben. der flottenaufbau für I war wichtig um die front gegen F schließen zu können. und auch christian habe ich ein wiedererstarken ermöglicht. leidtragender in dieser phase war georg, der von dem E/F-angriff niedergewalzt wurde. in dieser phase beginnt etwas, was sich später imho als mein hauptirrtum herausstellen sollte: ich habe georg das überleben 1904-1907 gesichert, habe ihm argumentativ das asyl in st. petersburg und später das erstarken gegen E und F ermöglicht als er mit nur einem VZ am rande des ausscheidens war. georg wiederholte mir mehrmals, daß er mein solo akzeptiere, als platzierungsspieler mit einem zweiten oder dritten platz einverstanden sei... zu einer phase als die fronten zwischen E/F auf der einen und I/Ö/R auf der anderen seite zu erstarren drohten nahm die verhandlungsintensität mit F enorm zu. F sollte gegen E ziehen, dafür ich gegen I und R. es wurde viel gemailt und letztendlich kam es zu einem der spielentscheidenden züge: meine armee marschierte im frühjahr 1906 ungehindert nach marseille ein. ein enormer vertrauensbonus von andreas, der im selben zug den stab gegen E einleitete und darauf hoffen mußte, daß ich tatsächlich wie vereinbart im herbst 1906 zurückziehe. der herbst 1906 sollte ein paukenschlag werden. doch irgendwie rochen jan und christian den braten oder wurden vielleicht von andreas informiert. auf jeden fall gelang meine offensive gegen die beiden nicht richtig und andreas konnte davon profitieren. zu diesem zeitpunkt 1906/1907 sah es nur auf den ersten blick sehr gut für mich aus. ich hatte zwar relativ viele einheiten, doch die waren über halb europa verteilt. ich war im krieg mit I/R/O und E. F hatte zu diesem zeitpunkt schon den rücken frei und konnte sich auf seine offensive gegen E konzentrieren. zu dieser phase versuchte ich kontakt zu bernd zu bekommen. doch bernd glaubte noch an einen möglichen erfolg einer "allianz der kleinen" zusammen mit D/R und I gegen F und mich. einen zug zu spät, als F schon entscheidend über ihn hinwegbrauste erst arbeitete er mit mir zusammen. wir schreiben die jahre 1908/1909: ich bin überzeugt, dieses spiel mit einem solo zu gewinnen. E wehrte sich gegen F. im süden gegen I und im osten gegen R konnte ich entscheidende landgewinne machen, die mich meinen ersehnten spielfeldkanten und dem freien rücken näherbrachten. deutschland wähnte ich als sicheren partner, da er mir sein überleben zu verdanken hat und mit einem zweiten oder dritten platz zufrieden war. daher übergab ich mun an ihn um mit den freiwerdenden einheiten den osten befrieden zu können. doch dann kam etwas unheiliges mit dem ich nicht gerechnet hatte: der highscore-modus wurde geändert und dies hatte unmittelbaren einfluß auf die laufende partie. heiße diskussionen im ludo-forum und heiße diskussionen in mails zwischen mir und georg. doch georg bezeichnet sich selbst als powergamer, dem es um platzierung und punkte geht. vor der highscore-änderung hätte er für einen 3. platz noch punkte bekommen, danach nicht mehr. und daher änderte er seinen spielstil "plötzlich" mitten in dieser partie. er wolle keine soli mehr zulassen. und so kam es im herbst 1909 zu dem folgenreichen stab georgs an bernd. E war weg vom fenster, und konnte durch mich nur eine runde länger künstlich am leben erhalten werden. das war für mich eine enttäuschung, denn direkt nach der auswertung 1909 war mir klar, daß ich nicht mehr aus eigener kraft werde gewinnen können. nachdem der ärger verraucht war, überlegte ich wie ich noch das beste aus dieser situation machen konnte. ich kündigte georg einen kommenden stab durch andreas und ein zweierdraw an mit der letzten möglichkeit sich an seine alten versprechen zu halten und mir zum sieg zu verhelfen. nutzlos. folglich war von dort an das zweierdraw mit andreas mein ziel. ich mußte eine position erlangen, die es mir ermöglicht vorerst möglichst viele spieler auf dem spielfeld zu behalten. andreas und georg wären beide mit einem dreier-draw einverstanden gewesen. folglich habe ich jan in tunis am leben gehalten (was sein 3. wechsel zu mir in dieser partie war) und durch ganz gelungene mittelmeermanöver diese position uneinnehmbar gemacht. ein viererdraw drohte, denn ich war nicht bereit jan zu opfern. doch wie ein zweier-draw hinbekommen? ich hatte 16 VZ, tunesien war in reichweite und damit ein solo, wenn der nötige stab durch F an D nicht klappen sollte. viele mails gingen zwischen andreas und mir hin und her, bis ich mich durchringen konnte erneut einen taktischen rückzug zu machen. ich verließ meine guten stellungen in sil/pru/lvn. ich ließ sogar zu, daß georg warschau erobern konnte, nur um die deutschen einheiten weit weg von den eigenen heimatzentren zu wissen. und so kam der herbst 1912: andreas fand den mut und stabbte georg. witzigerweise sah die front zu diesem zeitpunkt fast genauso aus, wie ich georg den stab 1909 angekündigt hatte. ich war mir zu 99% sicher, daß andreas tatsächlich den stab wagen würde. es war also in diesem zug meine letzte reelle chance mein solo noch hinzubekommen. ich hätte die eroberung von stp und mun verhindern können und dann auf einen erbosten georg setzend den sieg nach hause fahren können. aber ich wollte es zu diesem zeitpunkt nicht mehr. wenn ich die partie resumiere bin ich der meinung ein solo durchaus verdient gehabt zu haben. aber es spielen nunmal mehrere leute mit und im nachhinein kann ich mit dem 2er draw auch gut leben. zu den lieben mitspielern in reihenfolge des ausscheidens: O: tja martin, tut mir leid, daß ich dich so früh habe rauskegeln müssen. es hat sehr gut angefangen zwischen uns und der trick mit dem bounce in gre um in angriffsposition gegen jan zu bleiben hat wunderbar geklappt. durch meinen angriff auf dich sah ich einfach die beste möglichkeit für mich den balkan zu dominieren, was ja letztendlich auch richtig war. immerhin konntest du dich bis 1910 halten bis ich endlich einheiten frei hatte um das letzte VZ zu holen. E: hmmm bernd, irgendwie hat es mit der kommunikation nicht so geklappt zwischen uns. eine runde früher gegen frankreich wehren und mein solo wäre durch und du am leben geblieben. R: christian, mir war von anfang an das gute verständnis zwischen dir und jan suspekt. ich hatte das gefühl, daß nach dem erfolgreichen angriff auf O und D (dort standet ihr ja beide) ich als sandwichbelegung zwischen euch beiden aufgegessen werde. daher mein angriff auf dich. dennoch kompliment, daß du kurz danach wieder mit mir gegen E/F gespielt hast. gerne hätte ich dich in stp länger am leben gelassen, aber du wolltest unbedingt eine deutsche armee in lvn... D: georg, georg, gib mir meine legionen wieder. deine entscheidung 1909 hat mich wirklich getroffen wie die römer damals varus' niederlage gegen arminius. wie wäre es gelaufen, wenn es keine highscore-änderung gegeben hätte und keine diskussion darüber, ob jemand der ein solo eines anderen zuläßt ein zu verachtender verlierertyp ist... I: ja, dir hat mein angriff so früh sichtlich wehgetan. ich bin gespannt, ob ich mit meiner vermutung richtig lag, daß du und christian schon pläne hatten für die zeit nach georg und martin. auf jeden fall dank und anerkennung, daß du dennoch bis zum ende kooperativ warst, dreimal mit mir und zweimal gegen mich gespielt hast und auf mails auch immer geantwortet hast. entschuldige, daß ich dich in tun als faustpfand gegen ein ansonsten unausweichliches dreierdraw F/D/Ö ausgenutzt habe, aber so bist du wenigstens auf dem stockerl gelandet. F: du hast das draw letztendlich verdient, andreas. mit einem miserablen start hast du anschließend zweimal großen mut und vertrauen in mich bewiesen. 1906 die mögliche eroberung von marseille durch mich und 1912 dein stab gegen georg. generell hatten wir die gesamte partie über regen mailaustausch, nicht nur in den verhandlungszeiten der stab-vorbereitung. spielleiter sebastian: dir ein ganz großes lob! ich kann mir vorstellen, welche arbeit du in dieses projekt reingesteckt hast. vielen dank dafür und für die pünktlichen und liebevoll gestalteten auswertungen. jetzt muß ich hoffen, daß wir niemals in einer partie gegenüberstehen, denn du kennst meine taktiken zu gut... ;-) P.S. hier vielleicht noch was interessantes statistisches:
das stimmt natürlich nicht auf das mail genau, da ich zwei mail-accounts habe und das ein oder andere mail schneller gelöscht wurde, aber kommt ungefähr hin. |