Moin Lukas,
voran geschickt: Ich finde es natürlich schade, dass Du negative Erfahrungen gemacht hast.
> Was kann man dagegen tun? Der SL reagiert auf solche Kritik
> meist nicht. Jeder Spieler der einen NMR produziert wird zum
> Schutz der anderen Spieler bestraft. Warum könnte man nicht
> ähnliches bei solchen SLs machen?
Weil ich den Spielleiter als ein Service-Anbieter sehe. (Die Spieler als Konsumenten.) Ich will Spielleiter nicht noch extra bestrafen, wenn er sich - vielleicht erstmalig - zur Leitung einer Partie bereit erklärt, sich dann aber beim Zeitaufwand oder der technischen Umsetzung verschätzt hat. Ausserdem wäre man für einen Auswertungs-NMR zeitlich sehr viel enger gebunden und so eine Auswertung dauert ja auch länger als eine Zugabgabe.
Die optimale Lösung sieht so aus, dass a) die Patentante des Spielleiters versucht, ihn auf die Sprünge zu helfen. Wenn das nicht klappt, dann ist es kein Problem, den Spielleiter auszutauschen. Haben wir schon häufig gemacht, ohne ein böses Wort zum Spielleiter. Ich meine, das sollte so bleiben. An einen "renitenten" überforderten Spielleiter, der zur Abgabe nicht bereit war, wenn man ihn konkret drauf angesprochen hat, kann ich mich in den letzten Jahren nicht erinnern.
> 1. Einführung einer anonymen Bewertung für SL nach dem Spiel in
> folgenden Punkten: Ersatzspielersuche, Pünktlichkeit der
> Auswertung, Auswertungsgenauigkeit, Souveränität. Tragen sich
> mehrer SL für eine neue Partie ein sollte der mit der besseren
> Bewertung genommen werden.
Ich überspitze mal: eine Bewertungspolizei wird es auf Ludo nicht geben. Die Kategorien für den SL-Feedback (Ersatzspielersuche etc.) können wir aber gerne erweitern.
> 2. Eine unabhängige Kontaktstelle, die man hinzuziehen kann
> falls es nicht läuft (ähnlich der Patentante). Diese kann
> eingreifen und eventuell den SL ersetzen. Praktisch ein NMR für
> SLs
Das verstehe ich nicht. Wie Ralf in anderer Mail sagt: Für solche Fälle gibt es den RDW, und der reagiert in der Regel auch schnell.
> 3.SL, bei denen eingegriffen wurde, erhalten eine
> Anmeldesperre.
Das ist zwar nicht vom DB-System so vorgesehen, aber de facto wird es natürlich so gehandhabt: Wenn ein Spielleiter eine Partie wegen Zeitmangel abgibt, dann bekommt er keine andere neue Partie zugewiesen. Wär ja Quatsch.
> 4.Unter Beobachtung stehende SL dürfen keine C-Partien leiten.
> C-Spieler wissen noch nicht wie es läuft und verlieren
> sicherlich eher den Spaß, wenn der SL eine Pfeife ist. Sie
> würden dann aufgrund von Unfähigkeit einzelner nicht zu unserer
> Gemeinschaft stoßen und dies wäre doch sehr Schade. Ich finde
> auch, dass neue SL keine C-Partie leiten sollten, da man noch
> nicht weiß wie sie ihre Sache machen.
Das hatten wir damals in der Diskussion. Ich kann nicht mehr ganz rekapitulieren, warum die Entscheidung auf C-Partien gefallen ist. Ich glaube, weil in den Partien tendenziell mehr passiert und deshalb mehr gelernt werden kann:
z.B. Ersatzspieler-Handling
Fragen der C-Spieler zu ihren Zügen
> Im übrigen war das Argument aller schlechten SL:"Ich hatte
> Stress und hatte keine Zeit". Warum übernehmen sie dann so
> einen Job? Es ist ein Hobby und auf freiwilliger Basis. Wer
> kine Zeit dafür hat sollte die Größe besitzen dies auch
> einzusehen und nicht 7 anderen ihr Hobby vermissen.
Eine Partie dauert bis zu einem Jahr, da kann es schon mal passieren, dass sich die persönliche Situation ändert. Als Spieler reduziert man dann einfach die Korrespondenz und gibt miese Züge ab. Als Spielleiter hat man die Möglichkeiten zur Zeitreduktion nicht.
Ausführliche ANtwort. Ich hoffe, halbwegs erhellend.
Dirk