Fred Davis
Aus Ludopedia
Fred C. Davis, Jr. aus Maryland, USA (ursprünglich aus Chicago), ist ein US-amerikanischer Diplomacy-Spieler und Autor diverser Publikationen und Erfinder von Diplomacy-Varianten.
Davis spielte 1968 seine erste Diplomacy-Partie in der Zeit der Diplomacy-Zines und Postspiele. In seinem ersten Spiel traf er u.a. auf Don Horton. Beide sind Menschen mit hohem Intelligenzquotient und gehören dem Verband Mensa International an. (Anm.: Wer Mitglied bei Mensa werden will, muss in einem anerkannten Intelligenztest einen IQ nachweisen, der höher ist als der von 98% der Bevölkerung des Landes.) Durch ihr gemeinsames Interesse an Diplomacy wurde im November 1974 eine Mensa Diplomacy Special Interest Group (Mensa Diplomacy SIG) gegründet und ein Newsletter mit den sogenannten Mensa-Games unter Diplomag veröffentlicht. Don Horton leitete die ersten 10 Diplomacy-Partien unter seinem Zine Claw & Fang, weitere Zines folgten. Ihren Höchststand hatte die Gruppe im Jahr 1981 mit rund 70 Spielern.
Das 1976 gegründete Zine Diplomag zur Koordinierung der Mensa-Games gab er nach 42 veröffentlichten Ausgaben im Oktober 1981 an Ron Brown (Betreiber des Zines Snafu!) aus Kanada ab. Ab Januar 1986 übernahm er als Autor wieder Diplomag und veröffentlichte bis Juli 1995 rund 124 Ausgaben, ehe Andrew York (Zine: Rambling Way) die Nachfolge übernahm. 1998 wurde die Publikation mit Ausgabe 138 eingestellt.
Früh interessierte sich Davis auch für Diplomacy-Varianten und wurde im Gamedesign dabei unterstützt von Rod Walker. Davis veröffentlichte seine Ideen mit Unterstützung durch Don Turnbull ab 1972 im Zine Bushwacker, nach dem gleichnamigen Ort in Maryland, USA. Als Autor veröffentlichte er bis August 1991 rund 234 Ausgaben.
Zu seinen Variantenerfindungen zählen u.a. Abstraction II, Atlantica III, IV, Economic Dip IV, Davis Diplomacy (1971), Dual Space, Five-Man Variant, United States Dip II, III, später folgten Aberration und Standard Gunboat (Version 2.0), Woolworth II-D.
Als Face-to-Face-Spieler nahm er auch an mehreren nordamerikanischen Diplomacy-Meisterschaften (DipCon) in Baltimore, Chicago, Detroit, San Francisco, Madison, San Diego, etc. teil. Dort traf er auf Diplomacy-Persönlichkeiten wie Allan B. Calhamer, Rod Walker, Conrad von Metzke, Don Del Grande, David Hood, Bruce Linsey, Larry Peery, Cal White und Andrew (Andy) York. Auch ließ er es sich nehmen über den großen Teich zu fliegen, um Spieler in Großbritannien und Deutschland zu treffen.
Play-by-mail (PBM), das Diplomacy-Hobby als Postspiel, war für ihn auch eine wunderbare Sache internationale Brieffreundschaften zu knüpfen.
1990 wurde Davis mit dem Don Miller Hobby Service Award für seine Bemühungen um die North American Variant Bank, die Veröffentlichung des Variantenzines Bushwacker und den Vorsitz der Mensa Diplomacy SIG ausgezeichnet.