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Halbzeit - DM-Finale unter Beobachtung

Die ersten Herrscher mussten ihre Titel-Hoffnungen bereits begraben, Winter 1906 ist erreicht in der DM-Finalpartie. Wir haben den amtierenden Deutschen Meister Marc Jünger und Altstrategen Stephan Bradler um eine Analyse zur Partie gebeten.

Kommentar Marc Jünger:
Es wird gnadenlos aufgeräumt!

In Herbst 1906 ging es wieder besonders zur Sache:

Der Russe Jan Weitzel wurde komplett bezwungen und Bernd Gerold in der Rolle des Osmanen musste – nachdem er sich sehr lange und wacker gegen Italien und Österreich behauptete - die Hälfte seiner VZ´s abgeben.

Doch so schade es um diese beiden guten Spieler ist… Die Entscheidung wird - soviel ist klar - zwischen den vier Großmächten Italien, Österreich, dem deutschen Reich und Frankreich ausgemacht. Gerade in der jetzigen Phase ist es für alle Spieler äußerst wichtig, sich eine gute Ausgangslage für den Endspurt zu sichern. Immerhin geht es ja nur bis Ende 1912.

Analysieren wir die Lage der vier Haupt-Kontrahenten:

1.) Frankreich
Dennis Krüger (F) hat sich eine gute Position erkämpft,
indem er England zusammen mit Frank bezwang. Somit droht vom Norden keine allzu große Gefahr mehr – wenn er denn die Grenzen zum DR weiterhin gut absteckt. Aus Sicht von Frankreich wäre es zwar schön, die F Nwy in Swe zu wissen…doch kann das DR hervorragend mit dem Argument kontern, dass ja Stp geschützt werden müsse. Dennoch ist der Abzug der F NTH und der F ENG als sehr positives Zeichen für Dennis zu deuten. Aber er muss bei aller Bündnistreue aufpassen, dass Frank nicht zu mächtig wird…

Im Süden steht Dennis zwar nun endlich besser. Aber wegen des neuen Aufbaus seitens Italien wird es schwierig bis unmöglich, Italien VZs abzunehmen. Besonders hinderlich ist es, dass ausgerechnet jetzt der Widerstand Osmaniens gebrochen wurde und die Ost-Flotte Italiens nun auch gen West drängen kann. Es wäre nicht unlogisch, würde der mitdenkende und tapfere Leser glauben, dass die Drähte zwischen Paris und Wien heiß laufen sollten.

Denn es dürfte schwer für Dennis werden, ohne die Hilfe
Österreichs in absehbarer Zeit an sichere VZ´s zu gelangen…

2.) Deutsches Reich
Frank Oschmiansky (DR) steht momentan äußerst gut mit
seinen 10 VZ da. Konnte er doch anscheinend den Österreicher dazu bewegen, ihn nach War zu unterstützen.

Außerdem hält er sich geschickt den Franzosen vom Leibe, um genügend Handlungsspielraum zu behalten. Das einzige Problem an der sehr guten taktischen Leistung könnte nur darin bestehen, dass er vielleicht zu früh seine Stärke demonstriert hat und damit zum Opfer neuer Bündnisse werden könnte.

Allerdings muss man sagen, dass die Chance auf Stp und War geschickt genutzt wurde. Insbesondere Stp dürfte Frank erstmal nicht zu nehmen sein. Man darf
gespannt sein, auf wen er sich nun stürzt. Geht es in den Süden oder doch mit einem Ruck nach Westen…was aber auch nicht ganz risikolos wäre…

Wenn Frank alles weiter so gut unter Kontrolle behält, ist
er dem Sieg schon ein Stück näher gekommen.

3.) Österreich
Jochen Schulz (Österreich) hat wieder das Ruder fester
im Griff, nachdem der stetige Konflikt mit Russland komplett und der mit Osmanien zumindest zum größten Teil ein Ende gefunden hat. Dies gibt ihm viele neue Handlungsoptionen!

Die Frage ist nun die, ob er sich weiterhin an das Bündnis
mit Holger (I) hält…oder ob er die Fronten wechselt und zusammen mit Frankreich Italien niedermacht. Denn wenn sich Jochen in einen harten Kampf gegen Frank stürzt (welcher gut bis zum Ende der Partie anhalten könnte), so könnte Italien zum Schluss vielleicht Österreich bedrängen…

Wenn Jochen also eine solche Möglichkeit in Erwägung zöge, wäre fraglich, welcher für ihn der richtige Zeitpunkt ist. Denn der Osten ist noch nicht bezwungen.

4.) Italien
Holger Fiedler (Italien) sitzt im Westen nun wieder fester im Sattel. Denn Frankreichs Wachstum stagniert und die Ost-Flotte kann nun nach Westen gezogen werden.

Extrem wichtig für ihn ist nun, Österreich als Partner zu
behalten. Denn nur im Falle eines stabilen Bündnisses hätte er noch Chancen auf den Sieg. Daher wird es sich in den nächsten 1-3 Zügen entscheiden, ob er nach dem Sieg greifen kann oder schnell vom Titelrennen ausgeschlossen wird.

Fazit: Man darf gespannt sein!

Kommentar Stephan Bradler:
Die Hälfte der Finalpartie ist vorbei und es bleiben vier Großmächte.

Frank (D) und Dennis (F) spielen bisher ein starkes und solides Bündnis und haben ihre Front weitgehend beruhigt. Jochen (A) und Holger (I) halten dagegen und haben Bernd (T) fast besiegt. Eine Stalemateline zu errichten ist für sie aber praktisch unmöglich. Sollten Frank (D) und Dennis (F) weiter zusammen spielen, werden sie langsam weiter vorrücken, wobei der Durchbruch in etwa 2 Jahren im Mittelmeer stattfinden wird. Dadurch könnte Dennis (F) Frank (D) einholen und kann es sich leisten, das Bündnis fortzusetzen.

Jochen (A) könnte das am Ende der Partie nutzen, um sich den Südosten der Karte einzuverleiben. Dies würde sich natürlich auch dann anbieten, wenn doch noch ein Krieg zwischen Frank (D) und Dennis (F) ausbricht. Die Hauptgefahr für Holger (I) ist also, Jochen (A) und um sich selbst zu retten, muss er dafür sorgen, dass Frank (D) schnell nach Süden vorrückt.

Frank (D) muss sich nun überlegen, inwiefern er Holger (I) helfen kann und will, ohne in der Endphase in ein A/F-Bündnis zu laufen. So wie ich ihn einschätze, wird er erst mal abwarten und auf eine Gelegenheit warten, irgendwo Zugewinne zu machen.

Ich vermute, dass er sich Moskau in dem Moment schnappen wird, in dem Jochen (A) nach Süden ausbricht. Dennis (F) könnte derweil Italien übernehmen und es würden Jochen (A), Frank (D) und Dennis (F) als etwa gleich starke Großmächte verbleiben, weshalb auch keiner der drei etwas dagegen hätte.

Fazit: Ich rechne also mit einem spannenden Dreikampf um den Sieg.

[ DM-Finalpartie ] [ Diskussion im DM-Forum ] - D. Hammann, 23.07.2009

 

 
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