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Freitag Mittag um Zwölf am Stachus...

…traf ich Marco Hopp. Kam mit Motorradhelm unterm Arm. Der Regen war gerade vorüber, da ich mir ja extra einen Schirm gekauft hatte. Er - jung, dynamisch, unkompliziert, symphatisch. Der Til-Schweiger-Typ. Eine 1300er Yahama fährt er, und ein Auto nutzt er natürlich auch, für die Fahrten zum Flughafen, aber dazu später. Dann wollte ich noch was fragen, hatte es aber in der Aufregung vergessen. Wir gehen erst mal was trinken, sitzen draussen, bis es wieder zu regnen beginnt.
Ein Typ, der direkt ist und nichts anzubrennen scheinen läßt, zwischen Singapur und L.A.! Als Steward bei der Lufthansa nämlich. Seine Frau ist auch dort tätig, als Purser, eine Stufe höher. Fliegen beide auch manchmal gemeinsam, wenn es dienstplantechnisch gelingt. 86 Stunden im Monat muss er fliegen. Das sei nicht wenig, da nur die Zeiten der Luft zählten, dies aber längst nicht alles sei. Und so ein Transatlantikflug schlauche auch, danach bist du fertig, und dann kommt auch noch der Jetlag. Das erstaunt mich, denn immerhin ist mein Vis-a-vis erst 34 Jahre alt. In diesem Alter kannte ich das Wort noch nicht, das es damals auch noch gar nicht gab! Ausserdem kamen mir gleich wieder die Visionen vor Augen, wie die Stewardessen mit dem Servicewagen Anlauf nahmen und auf meine Knie zielten - und dafür Prämien zu bekommen schienen... Ja, Knieschäden kämen vor, Prämien gäbe es aber nicht.
Hat mit seiner Frau zusammen auch schon zwei Jahre in Rom gewohnt. Eine tolle Zeit, wie er sagt, spricht auch italienisch. Jetzt ist deren Heimat München. Weil häufiger Standby-Einsätze laufen, für innerdeutsche Flüge. Ich versuche zu verstehen. Macht nebenberuflich noch Suchmaschinenoptimierung, IT-Beratung. Interessiert ihn sogar mehr als die Jetterei, will er ausbauen.
Wir sprechen über unser Thema. Er spielt seit 7 Jahren. Hauptsache es macht Spass, sagt er. Die verbissenen Diskussionen im Forum versteht er auch nicht. Es ginge doch um nichts, solle man nicht alles so heiss essen, wie es gekocht wird. Dann reden wir über Ludo, über CMS-Systeme, wo er Empfehlungen geben kann, auch für unsere Startseite. Wir kommen aber doch immer wieder auf Nichtdipthemen. Er kommt viel herum. Andere Länder, wir reden über Amerika. Lerne zB, dass das NYPD den DSK durchaus in der französischen First Class an Bord verhaften konnte. Mit Zustimmung des Kapitäns, der die Polizeigewalt an Bord hat. Ob der sich hätte weigern können? Im Prinzip ja, aber das hätte Verzögerungen beim Abflug auslösen können, die wohl kaum im Interesse der Fluggesellschaft gelegen hätten...
Wieder zurück zu Diplomacy. Er kennt auch internationale Veranstaltungen. Wir beide spielen zusammen mit anderen bei Stabberfou in dem Team German_one, sprechen über Metagaming, also darüber, wie sich ein Team in einem Turnier in unterschiedlichen Spielen gesamtstrategisch koordiniert verhalten kann, was uns zugegebenermassen nicht gelang. Andere Events. Das Face to Face in Rom im vergangenen Jahr fand er besonders toll, war mit Fabian Straub und anderen dort dabei. Mit Englisch komme man gut durch, die Italiener sprächen es, was mir neu war. Er spielt gerne Standard, gerne auch Ersatz. Er ist ein guter Spieler, es kommt ihm aber weder auf Highscore noch auf Sozialpunkte an. Einzig auf den Spielspass. Er zB hat ein negatives SP-Konto. Man sieht ihm an, dass ihm dies nichts ausmacht. Wir machten einen Witz, der hier nicht erwähnt wird. Auch gesperrt wurde er mal. Wir lächeln – beide, da auch ich mal gesperrt worden war. Scheint im Leben dazuzugehören. Meine erste Liebe – meine erste Spielsperre. Take it easy! Dann musste er so langsam weiter. Wir verabschiedeten uns, er zog mit seinem Helm in der Hand von dannen, und ich trank noch einen Cappuccino. Dabei erinnerte ich mich auch an die Frage, die ich ihm eingangs stellen wollte: Wo parkt man eigentlich seine Harley am Stachus?
- C. Reichardt, 02.07.2011

 

 
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