Diplomacy - Strategie per E-Mail Home    Kontakt    Impressum    english_introduction
 Anmeldung     Datenbank     Regeln     Foren     FTF     Strategie     Ludopedia                                            >>  myLudo
 
Datenbabk

Stalemate Lines sind Schwachsinn!
ZURÜCK

von John Boyer

ÜBERSETZT VON ROLF JUFFERNBRUCH
 

Stalemate Lines sind ein Haufen Mist! Es ist zu betonen, daß Pattstellungen auftreten, wenn ihr Auftreten zugelassen wird und daß sie sehr selten bewußt herbeigeführt werden. Deshalb, nach meiner Meinung und meiner eigenen Erfahrung, sowohl als Spieler wie auch als Spielleiter, ergeben sich Pattstellungen aus der Philosophie des Spiels. Starke Spieler, die dazu befähigt sind ein Spiel zu gewinnen, sind die gleichen, die Pattstellungen nicht zulassen, wenn sie es verhindern können.

Ein andere Sicht der Dinge ist, daß Pattstellungen in der Regel zumindest 13 VZs oder so erfordern. Folglich sind Spieler, die eine Stalemate Line bilden, solche, die zu früh aufgeben oder den Sieg nicht erzwingen können oder, was wichtiger ist, denen erlaubt wurde, eine solche Stellung aufzubauen. Für mich bedeutet der Besitz von 13 VZs mit keinem Gegner über mir eine exzellente Siegchance.

An dieser Stelle, im Mittelspiel, wenn eine Nation zu 13 oder mehr VZs angewachsen ist, sind wichtige Entscheidungen nötig, um das eigene Wachstumsmoment zu erhalten, so daß man das Spiel gewinnen kann. Der wichtigste Aspekt in der Startphase ist es, eine Allianz zu schmieden und gegen die eigenen Feinde zu kämpfen, um zu überleben und zu expandieren. Nach der ersten Expansion kommt es zu Auseinandersetzungen, in denen die starken Nationen gegen ihre schwächeren Verbündeten kämpfen müssen. Um über dieses Mittelspiel hinaus zu kommen, muß das eigene Moment erhalten werden.

Die beste Technik, um das Moment zu erhalten, ist, das eigene Gewicht in Europa in einer Kombination aus Stärke und Diplomatie einzusetzen. Die guten Spieler gewinnen hier ihre Spiele. Die fast guten Spieler sind gute Taktiker und studieren Pattstellungen, aber sie spielen defensiv und machen sich keine Gedanken um das eigentliche Spiel. Würden sie das tun, dann bräuchten sie sich keine Sorgen über Pattstellungen machen, solange sie das eigene Wachstum erhalten.

Ich bin nicht gegen die Ausbildung von Stalemate Lines, wenn Eure Stellung ansonsten hoffnungslos ist, aber ich glaube, daß es in den meisten Fällen bestenfalls eine schlechte Alternative zu dem ist, was Ihr tun könnt, um das eigene Wachstum zu erhalten. Ein Gleichgewicht der Kräfte auf dem Spielfeld werden gute Spieler zu ihren eigenen Gunsten erhalten. Die Wahrscheinlichkeit von Stalemate Lines oder Unentschieden ist hingegen weit geringer.

Mein Spielstil unterscheidet sich von dem eines Spielers, der eine Stalemate Line aufbaut. Ich spiele, um Stellungen zu brechen, um Verbündete zu halten und zu pflegen, die mich in meiner oder gegebenfalls in unserer Sache unterstützen. Taktische Erwägungen spielen eine Rolle, aber nur im offensiven Sinne. Kurz gesagt, das Studieren von Pattstellungen ist Zeitverschwendung, wenn Ihr Techniken studieren könnt, wie das Kräftegleichgewicht gesprengt und in Eure Richtung verschoben werden kann. Wenn das geschehen ist, braucht Ihr keine Stalemate Lines.

aus: Erehwon 87, 13.5.1975

ZURÜCK