Während der Anpassung im Winter haben die Spieler die Gelegenheit, bilaterale Abkommen zu schließen bzw. unilaterale Erklärungen abzugeben, die als Staatsverträge bezeichnet werden. Diese gelten bis zur nächsten Anpassung in der Regel genau ein Jahr. Lediglich wenn es keine Auf- und Abbauten z.B. bei unveränderten Eigentumsverhältnissen bei den Versorgungszentren gibt, können keine neuen Verträge abgeschlossen werden und die vorhandenen bleiben bis zur nächsten Anpassung weiter bestehen.

Jeder Spieler darf mit jedem anderen maximal drei Staatsverträge in beliebiger Kombination aktiv schließen, wobei die Mächte der jeweiligen Vertragspartner nicht benachbart sein müssen. Zusätzlich hat man die Option, bestimmte Staatsverträge geheim zu halten. Während offizielle per "broadcast" bekannt gegeben werden müssen, sobald sie zwischen den Spielern ausgemacht worden sind, werden geheime wie alle sonstigen Absprachen per "press" abgewickelt. Die Staatsverträge einer Macht dürfen sich weder widersprechen noch gleichen noch gegen sich selbst gerichtet sein.

Die Spieler erhalten nach jeder Herbstauswertung ihre Punkte gutgeschrieben. Für ein und denselben Staatsvertrag erhält man nur einmal Punkte bzw. Punktabzug, auch wenn mehrere Aktionen im Laufe eines Jahres zur Erfüllung des Vertrags beigetragen haben.

Als Mächte werden die von den Spielern geführten Nationen bezeichnet. Auf der Landkarte heißen die Heimatgebiete der Mächte Provinzen. Alle anderen Gebiete sind neutrale Länder oder Gewässer.

Als Angriff gilt der Versuch, ein feindliches Gebiet (Provinz/Land/Gewässer) zu erobern, indem man der eigenen Einheit den Befehl zur Bewegung in das Gebiet erteilt. Ein Angriff in ein Gebiet richtet sich höchstens gegen einen Gegner, wobei folgende Rangfolge zu beachten ist:

1. Einheit - ist das Angriffsgebiet besetzt, wird die Besatzungsmacht angegriffen.

2. Versorgungszentrum - befindet sich in dem Angriffsgebiet ein Versorgungszentrum, gilt der Angriff dessen Besitzer (wenn das Gebiet nicht durch eine Einheit besetzt ist).

3. Landesgrenzen - ist das Angriffsgebiet eine Provinz, richtet sich der Angriff gegen die entsprechende Macht (wenn die Provinz kein Versorgungszentrum hat), sonst gegen das neutrale Land. Gewässer zählen zu keiner Macht.

ACHTUNG: Es ist immer die Ausgangssituation jeweils vor einer Auswertung zu betrachten.

Beispiel: Rumänien ist von Russland annektiert (graues Versorgungszentrum). Es befindet sich dort keine Einheit. Bei einem Angriff Österreichs A Gal - Rum und einem Angriff der Türkei A Bul - Rum entsteht ein Bounce. Der Angriff Österreichs richtete sich ausschließlich gegen Russland, ebenso der Angriff der Türkei. Wäre eine deutsche Armee in Rumänien stationiert, würden sich die Angriffe ausschließlich gegen Deutschland richten.

Jeder Abschluss eines Staatsvertrags bringt grundsätzlich einen Punkt. Man unterscheidet bei den Verträgen zwischen Kriegserklärung, Nichtangriffspakt, Garantieerklärung und Entmilitarisierung.

Unter einer Kriegserklärung versteht man, wie der Name schon sagt, das Ankündigen einer kriegerischen Auseinandersetzung mit einer anderen Macht. Die erklärende Macht erhält einen weiteren Punkt (insgesamt 2 Punkte), wenn sie ihren Gegner angreift (siehe Definitionen).

Ein Nichtangriffspakt wird zwischen zwei Mächten geschlossen, die sich gegenseitig versichern, jeweils die andere nicht anzugreifen. Bleiben die Mächte zueinander friedlich, d.h. keine greift die andere an, bekommen beide jeweils einen weiteren Punkt (insgesamt 2 Punkte). Greift nur eine der beiden die andere an, erhält die angegriffene den Zusatzpunkt der anderen (Strafklausel). Sollten beide sich gegenseitig angreifen, gibt es keine zusätzlichen Punkte.

Beispiel: Italien und Österreich schließen einen Nichtangriffspakt. Tatsächlich greift jedoch Österreich Italien an. Italien bleibt friedlich und erhält drei Punkte (1 P. für den NP + 1 P. für keinen Angriff + 1 P. für den Angriff Österreichs), Österreich einen Punkt.

Bei einer Garantieerklärung garantiert eine Macht die Sicherheit eines neutralen Landes (siehe Definitionen), d.h. ein Angriff gegen dieses Land führt zu Konsequenzen. Ein Land kann von mehreren Mächten gleichzeitig Garantien erhalten. Für eine Garantierklärung erhält man keine zusätzlichen Punkte (insgesamt 1 Punkt), jedoch Angreifer bzw. Angegriffener Minuspunkte.

a) Freies Land (neutrales Versorgungszentrum) - Der Angreifer erhält Minuspunkte in Höhe der Anzahl der Garantieerklärungen.

b) Annektiertes Land (Versorgungszentrum einer Macht) - Der Angegriffene erhält Minuspunkte in Höhe der Anzahl der Garantiererklärungen. ACHTUNG: Der Angriff muss gegen den Besitzer des Versorgungszentrums erfolgen, d.h. es darf zu diesem Zeitpunkt keine Armee dort stationiert sein (siehe Definitionen). Das gilt auch, wenn der Besitzer des Versorgungszentrums und die stationierte Armee derselben Macht angehören.

Beispiel: Deutschland greift das unbesetzte und von Frankreich und England garantierte freie Holland an. Deutschland werden zwei Punkte abgezogen, während Frankreich und England jeweils einen Punkt erhalten.

Beispiel: Rumänien ist von Russland, welches eine Armee dort stationiert hat, annektiert worden. England und die Türkei garantieren Rumäniens Freiheit. Österreich greift im Frühjahr an, wobei die russische Armee vertrieben wird. Es müsste im Herbst ein weiterer Angriff gegen Rumänien sprich gegen das russische Versorgungszentrum erfolgen, damit Russland zwei Minuspunkte erhalten würde. England und die Türkei erhalten in jedem Fall jeweils einen Punkt.

Entschließen sich zwei Mächte, ein bestimmtes Gebiet frei von eigenen Einheiten zu halten, geben sie die Entmilitarisierung des Gebietes (DMZ) bekannt. Dieses Gebiet muss unmittelbar benachbart von den Provinzen beider Mächte liegen. Handelt es sich dabei um ein neutrales Land oder Gewässer, bekommt jeder der Vertragspartner einen Zusatzpunkt, wenn sowohl bei Frühlings- als auch bei Herbstende dort keine Einheit der beiden steht. Ist es selbst eine Provinz, erhält der Eigentümer dieser Provinz einen weiteren Zusatzpunkt. Wie beim Nichtangriffspakt gilt auch hier, dass der Vertragsbrecher seine Zusatzpunkte an den Vertragspartner verliert (Strafklausel).

Beispiel: Österreich und Italien beschließen die Entmilitarisierung Tirols. Österreich entsendet jedoch eine Armee nach Tirol. Dadurch bekommt Italien vier Punkte (1 P. für die EM + 1 P. für die Einhaltung + 2 P. von Österreich für Provinz und Besetzung) und Österreich einen Punkt.

Nichtangriffspakte und Entmilitarisierungen können auch geheim gehalten werden. Ein so genannter Geheimvertrag bringt doppelt so viele Punkte und ist für andere Spieler nicht sichtbar. Jedoch kann ein Geheimvertrag aufgedeckt werden und keiner der Konspiranten erhält Punkte. Das Risiko beträgt 20% und erhöht sich für jeden weiteren Geheimvertrag kumulativ um 20%. Nach Ablauf der Anpassung werden vom Spielleiter die Verträge für jeden Vertragspartner einzeln auf ihre Geheimhaltung geprüft. Ein aufgedeckter Vertrag wird per broadcast den Spielern mitgeteilt. Bleibt er dagegen geheim, erhalten die Konspiranten die doppelte Anzahl an Punkten. ACHTUNG: Bei Geheimverträgen gibt es keine Strafklausel.

Beispiel: Italien und Österreich schließen einen geheimen Nichtangriffspakt, welcher nicht aufgedeckt wird. Tatsächlich greift jedoch Italien Österreich an. Österreich bleibt friedlich und erhält vier Punkte, Italien zwei Punkte.

Offizielle Verträge werden während der Winterphase mehr oder weniger hintereinander bekannt gegeben. Bei Kriegserklärungen hat das eine besondere Auswirkung. Wird einer bestimmten Macht von mehreren Mächten der Krieg erklärt, ist also eine Allianz entstanden, bekommt jede Macht, die tatsächlich den designierten Gegner angreift, zusätzlich so viele Punkte wie Anzahl an Kriegserklärungen (insgesamt 2+x Punkte).

Beispiel: Italien, Russland und die Türkei haben Österreich den Krieg erklärt. Russland und die Türkei greifen Österreich an. Sie erhalten dafür jeweils fünf Punkte (1 P. für die KE + 1 P. für den Angriff + 3 P. für die Anzahl der KE), Italien aber nur einen Punkt.

Besteht die Allianz aus der relativen Mehrheit der aktiven Mächte, wird aus der Allianz eine so genannter Heiliger Krieg. Jeder Alliierte erhält einen weiteren Zusatzpunkt egal, ob er den erklärten Feind angreift oder nicht.

Das Spiel endet, sobald ein Spieler 18 Versorgungszentren besitzt. Dieser Spieler ist dann der Sieger in der Kriegskunst und erhält zusätzlich so viele Siegpunkte wie andere Mächte noch aktiv sind sprich andere Spieler noch mitspielen. Als aktive Macht ist jede zu bezeichnen, welche mindestens ein Versorgungszentrum besitzt. Aus der Summe der Siegpunkte von militärischen und diplomatischen Erfolgen ergibt sich der wahre Sieger in der Diplomatie und die Platzverteilung.