Stratedings
Momentaufnahme: Ludos Länderbeste
Martin Vucetic, Österreich
Martin zählt fast noch zu den Frischlingen bei Ludo, doch kann er schon als Colonial-Spezialist gelten. Ob er sich auch als Österreich-Spezialist sieht und vor allem, was es mit diesem nicht ganz einfachen Land zu beachten gibt, dazu nimmt er ausführlich Stellung.
tatz: Was hältst du von der Statistik? Findest du, du trägst zurecht den Titel "Bester Österreich-Spieler"?
Martin: Statistiken finde ich immer interessant, und wenn man sie selbst anführt natürlich umso mehr ;o); Ob ich sie zurecht trage, ist schwer zu sagen. Immerhin habe ich ja erst dreimal Ö/U gespielt (davon einmal No Press). Da mag es Andere geben, die möglicherweise öfter als ich gewonnen haben, aber eben durch die größere Anzahl an Partien auch hin und wieder schlechter abschneiden.
tatz: Ist Österreich dein Lieblingsland? Wenn nein - welches magst du lieber?
Martin: Ö/U ist zumindest eines meiner Lieblingsländer; Deutschland gehört auch noch dazu.
tatz: Was ist deine Lieblingseröffnung mit Österreich, und warum?
Martin: Bei Ö/U ist es vielleicht mit am schwersten zu sagen, was die beste Eröffnung ist, weil es ganz besonders davon abhängt, wie die Nachbarn so einem gegenüber eingestellt sind. Aber wenn irgend möglich, wäre das:
F Tri - Alb
A Vie - Gal (weil War-Gal m.E. wahrscheinlicher ist als Ven - Tri)
A Bud - Ser
tatz: Was ist deine bevorzugte Strategie mit Österreich?
Martin: Meine bevorzugte Strategie ist es zunächst, sich alle Optionen auf dem Balkan solange wie möglich offen zu halten. Vor allem mit Russland darf man es sich m.E. erst einmal nicht verscherzen, es sei denn der Zar sieht sich gleich zu Beginn mit einem dt.-brit. Angriff konfrontiert. Vielleicht habe ich aber auch deshalb diese Prioriät, weil bei meinen beiden Press-Partien die Realität eine andere war. Denn beim einen Mal stand mir ein feindliches Italien, beim anderen ein feindliches Deutschland gegenüber. Das ist sicherlich eine ungewöhnliche Konstellation, aber darauf lief es eben leider nach kurzer Zeit bei mir heraus.
Ansonsten hat natürlich gerade bei Österreich das Mail-Schreiben eine ganz besondere Priorität. Meine Meinung ist, dass wenn man nur fleißig genug einigermaßen Sinnvolles schreibt, man auch Bündnispartner findet; gerade als scheinbar schwaches "Österreich". Das ist etwas, was ich auch immer zu Beginn gerne betone. Dabei finde ich Österreich gar nicht so schwach, wenn man die ersten beiden Jahre gut übersteht. Hat man erst mal Ser und Gre und einen verlässlichen Bündnispartner, dann kann kaum mehr etwas derartig schief gehen, dass man als einer der Ersten aus der Partie fliegt.
Wunschpartner wäre bei mir längerfristig der Sultan. Aber auch da sollte man eher nach dem Spieler als nach Dogmen entscheiden. Der Osmane bietet sich insofern an, als dass man mit ihm gemeinsam Russland und/oder Italien bearbeiten kann. An der Seite Russlands bleibt bloß der Türke und nach dessen Beseitigung kann man sich schon mal gleich auf einen eisigen Ostwind einstellen... .
Ein anderes Schlüsselland für Wien ist m.E. Frankreich, was immer wieder unterschätzt wird. Denn ein befreundeter Franzose sorgt dafür, dass eben Deutschland und Italien gerade nicht auf dumme Gedanken kommen; und sollten sie das doch tun, dann kann ein befreundeter Franzose dir das Leben retten, indem er mal in Pied oder in Bur "Hallo" sagt und damit alle Angriffspläne zunichte macht. Gerade für einen Kampf gegen Italien im Mittelspiel ist er unverzichtbar.
tatz: Was würdest du Leuten empfehlen, die mit Österreich einfach nicht richtig spielen können?
Martin: Mehr verhandeln und, wenn noch nicht geschehen, als Balance-Macht auftreten. Das kleine Österreich, das sich keinen großen Krieg leisten kann und daher unbedingt einen großen Bruder (R od. T) haben will. Italien davon überzeugen, dass sich Mittelmächte nie bekriegen sollten und so schnell wie möglich ausloten, was für Personen R und T spielen.
tatz: Wenn Andreas Kull seine Drohung wahr macht und eine Einladungspartie anbietet, bei der die 7 Länderbesten mit ihrem Land gegen einander antreten - würdest du da mitmachen?
Martin: Ich würde sofort dabei sein. Geht's Morgen los? ;o) Nein im Ernst - ich fände das wirklich sehr lustig und interessant. Auf mich könnte Andreas auf jeden Fall zählen! Frank Oschmiansky, Italien
Dirk Brüggemann, England
Florian Lipp, Türkei
Martin Vucetic, Österreich
Georg Kotschy, Russland